Liebe Eltern, Sie erwarten ein zweites Kind?
Vielleicht kommen diese Fragen auf: Kann ich das zweite Kind genauso lieben wie das Erste?
Kommt das Erstgeborene eventuell zu kurz, weil wir weniger Zeit für es haben?
Zur ersten Frage:
Mutterliebe wird oft auch als Liebe auf den ersten Blick beschrieben. In dem glücklichen Moment wo Sie Ihr zweites Kind das erste mal im Arm halten und in seine tollen Augen schauen dürfen, ist wieder eine Neue Liebe entstanden, ein einzigartiges Gefühl, das ein Leben lang bleibt!
Jedoch seien Sie nicht verunsichert, wenn die Liebe nicht sofort da ist: bei einem kleinen Prozentsatz der Mütter muss die Liebe erst wachsen. Das können Sie am Besten, wenn Sie sich viel Zeit mit ihrem Baby nehmen.
Durch viel Hautkontakt, Streicheln und Ansprechen des Babys werden Sie schnell einen Zugang zu Ihm bekommen. Das Baby braucht Ihre Zuneigung um zu Gedeihen, es ist doch so hilfsbedürftig! Der Blickkontakt lässt es zu, in die Seele des wunderbaren Babys zu schauen, vielleicht hilft das.
Zur zweiten Frage:
Gerade die Bilder zeigen doch, dass nicht nur die Eltern wichtig sind, sondern dass sich Geschwisterchen untereinander haben, das bedeutet so viel:
* wir lieben uns
* wir spielen miteinander
* wir lernen voneinander
* wir lernen auch streiten
* wir halten zusammen wenn es nötig ist
Dass sich die Geschwisterliebe schön entfalten kann, das können Sie als Eltern gut unterstützen.
Ein guter Start - schon im Bauch. Erstgeborenes mit einbeziehen.... fühlen lassen, einen Namen geben, Zimmer oder Bekleidung gemeinsam vorbereiten, Spieluhr gemeinsam auf den Mamibauch legen und mit dem Baby sprechen lassen oder noch besser, etwas singen.
Die Situation im Krankenhaus: Das große Geschwisterchen darf alleine den ersten Kontakt aufnehmen, ohne dass die Eltern es im Arm halten.
Schenken Sie jedem Kind alleine regelmäßg exklusive Zeit.
Gerade wenn ein kleines Zweitgeborenes auf der Welt ist, freut sich das Erste über besondere Beachtung, auch mal (wieder) Zeit allein mit Mama.
Ein Kind ist nicht wie das andere.
Gut ist, jedes Kind individuell wahrzunehmen, mit seinen eigenen Bedürfnissen und Talenten.
Es ist ratsam, Kinder möglichst nicht offen zu vergleichen oder um die elterliche Aufmerksamkeit konkurrieren zu lassen. Wenn ein Kind sich gesehen und verstanden fühlt, kann es in Ruhe seinen Platz in der Familie finden und gestalten.
Versuchen Sie keine Rivalität zwischen den Kindern entstehen zu lassen. Betonen Sie wie wichtig Ihnen jedes Kind ist, egal wie alt, da jedes auf seine Weise so viel kann und toll ist!
Ihre Heike Schwarz
Hebamme seit über 40 Jahren